polaroids
Nachdem ich vor ein paar Jahren eine alte Polaroid-Kamera, die nicht mehr gebraucht wurde, und einige abgelaufene Filme geschenkt bekommen hatte, war sofort wieder mein Interesse am Sofortbild geweckt. Leider stellte sich heraus, dass die Filme für diese Kameras nicht mehr hergestellt wurden. Dann erfuhr ich, dass ein kleiner Kreis von Polaroid-Fans das fast „unmögliche Projekt“ gestartet hat, eine neue Art von Film für diese Sofortbild-Kamera zu entwickeln. Da die chemische Zusammensetzung der alten Polaroid-Filme nach heutigem Stand nicht mehr den Umweltrichtlinien entsprechen, war man gezwungen, mit ganz neuen Materialien zu arbeiten. Die neuen Filme brauchen etwa eine halbe Stunde, um sich zu entwickeln. Und die Farbqualität ist sehr verschieden von den alten Filmen. Der Reiz für mich an diesem Medium besteht natürlich darin, dass jedes Foto ein Unikat ist, dass bei kleinsten Änderungen der Lichtverhältnisse die Bilder ganz andere Farben bekommen und dass viele unvorhersehbare Artefakte auftauchen. Mit anderen Worten: Es bleibt spannend.
Manchmal benutze ich die Sofortbild-Kamera, um eine Serie herzustellen wie bei den etwas schlüpfrigen »Kannen«-Konstellationen, den stoischen »Tonnen« oder der Hommage an Tarkowski »Nostalghia«, manchmal für Diptychen, aber auch für Einzelbilder. Das ergibt sich daraus, ob Überraschungen willkommen sind.
1917 kaufte Marcel Duchamps ein Urinal, signierte es mit R.Mutt und präsentierte es als »Fountain« in einer Ausstellung. Als Hommage zum 100. Geburtstag probierte und porträtierte ich an einem Tag im Mai 2017 in Kölner Kunstmuseen elf der dortigen »Fontänen«: Museum Ludwig, Ostasiatisches Museum, Rautenstrauch-Joest Museum, Museum für Angewandte Kunst, Wallraf-Richartz Museum, Römisch-Germanisches Museum und Kolumba.
SOLITÄRE
DIPTYCHEN
ARKADIEN
KANNEN
TONNEN
FOUNTAINS
HELSINKI
NOSTALGHIA
TODESSTREIFEN