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Meine »LiederBooks« bringen Zusammenstellungen von Einspielungen der letzten 40 Jahre. Neu kombiniert, ergeben sich musikalisch und inhaltlich frische Perspektiven. Ergänzt wird die Retrospektive jeweils durch ein oder zwei Neuproduktionen für die jeweilige Schallplatte.
»LiederBooks« und »Haupt- und Nebenstücke« erscheinen exklusiv auf Vinyl. Einerseits um dem Medium der musikalischen Sozialisation Ehrerbietung zu erweisen, andererseits um die „musikalische“ Form der LP aufzugreifen, eines Albums aus zwei Bögen à gut 20 Minuten.
Die Reihe der »LiederBooks« bringt Zusammenstellungen von Liedern, Songs und Chansons. Eingespielt in den letzten 40 Jahren von unterschiedlichen Ensembles haben sie nur gemeinsam, von mir gesungen zu sein.
Schon seit der Konzeption der LiederBook-Reihe ist geplant, die Lieder live im Duo mit Lothar Burghaus zu präsentieren – unabhängig von Arrangements und Instrumentierungen der Stücke auf den Vinyl-Schallplatten.

Schwitters

River of Time

Ballade von der sexuellen Hörigkeit

Without

Mauritshuis
»Haupt- und Nebenstücke« ist das instrumentale Pendant zu den »LiederBooks« und vereint kammermusikalische Kompositionen – eigene Stücke werden flankiert von Interpretationen der Stücke anderer Komponisten.
»LiederBook vol I« Neben eigenen Stücken gibt es Interpretationen von Musik so unterschiedlicher Komponisten wie Jack Bruce, Frank Zappa, Van Morrison, Ernst Gaida-Hartmann, Willie Nelson, Pink Floyds David Gilmour und Roger Waters sowie Vertonungen von Texten der Dichter William Blake und Robert Gernhard.
»LiederBook vol II« Neben eigenen Stücken gibt es Interpretationen von Musik so unterschiedlicher Komponisten wie Frank Zappa, Kurt Weill, Serge Gainsbourg, Jimi Hendrix und John Cale; und es gibt eine auf Gesang und Casio reduzierte Version eines King Crimson-Klassikers.
»LiederBook vol III« Neben eigenen Stücken gibt es Interpretationen von Musik so unterschiedlicher Komponistinnen und Komponisten wie Annie Lennox, Kurt Weill und Willie Dixon, Arrangements zu anonymen Melodien des 16. Jahrhunderts aus Frankreich oder des frühen Blues sowie Vertonungen von Texten der Dichter William Blake, Pierre de Ronsard, Detlev von Liliencron, Robert Gernhardt und Joachim Ringelnatz.
»LiederBook vol IV« Neben eigenen Stücken gibt es Interpretationen von Musik so unterschiedlicher Komponisten wie Alexei Aigui, Bob Dylan, Jimi Hendrix und Frank Zappa, ein dänisches Volkslied im Arrangement von Kurt Schwaen, eine William Blake-Vertonung, eine Hölderlin-Bearbeitung, die deutsche Version eines Deep Purple-Klassikers und als Eröffnung ein Lied, das für den Film »Moloch Tropical« von Raoul Peck entstand – und die momentane weltweite Stimmung beschreibt.
»LiederBook vol V« Neben eigenen Stücken gibt es Interpretationen von Musik so unterschiedlicher Komponisten wie David Bowie, Bob Dylan und Frank Zappa sowie Vertonungen von Texten von u.a. Consuelo Sañudo und Iggy Pop. Die Metapher des Wassers ist übergreifend in mehreren Stücken textlich wie auch akustisch präsent. Während die A-Seite mit der Schleuse beginnt und dem Sprung in die Badewanne endet, klingt die B-Seite mit einem Gewitter aus.
Ein „Blues“ mit einer 12ton-Basslinie führt zu einem „Blues“ der Postpunk-Ära. Ein Bühnenlied in kölnischer Mundart und eine weinerliche Blasorchester-Version eines Zappa-Songs treffen auf eine Neuinterpretation eines alten „Chansons“ der 80er Jahre (eine freundliche KI ermöglichte es, aus dem Originalmix die Gesangsstimme herauszurechnen).
»LiederBook vol VI« Neben eigenen Stücken gibt es Interpretationen von Musik so unterschiedlicher Komponisten wie Jimi Hendrix, Manfred Niehaus, Bob Dylan, Ernst Gaida-Hartmann, Andreas Schilling und Frank Zappa sowie Vertonungen von Texten von u.a. Kurt Schwitters, Chief Seattle und aus der Bibel.
Klagen, Lieben, Kriege führen – warum? Händels Frage im »Messias« wird der Philosophie der Ureinwohner Nordamerikas gegenübergestellt; ein Liebeslied begegnet einem Abgesang. Eine russische Hausordnung, gesungen von einem Chor, trifft auf ein Hirtenlied, die Schafe zu vertreiben. Der Song »Don’t Cry« aus der Komödie »Real Russian Detective« war ein kleiner Underground-Hit. Und schlussendlich treibt alles davon in einem Rettungsboot.
»Haupt- und Nebenstücke vol I« Mit Alexei Aigui, meinem Moskauer Komponistenfreund, arbeite ich bereits seit 1994 zusammen. Gemeinsam spielen wir unsere Versionen von Werken geschätzter und beeinflussender Kollegen: das Schönberg-Arrangement eines mittelalterlichen Minnelieds, Kurt Weills »Klops Lied« oder »Mom&Dad« von Frank Zappa. Mein erstes Arrangement eines Zappa-Stückes ist die Stravinsky-Hommage »Igor's Boogie«. Auf Schönberg wie auch auf J.S. Bach beziehe ich mich in meiner Komposition »Quartet«, die vom RUSSIAN-GERMAN COMPOSERS QUARTET interpretiert wird. »Dhanno Ki Aankhon« ist Teil einer Filmmusik des innovativen indischen Komponisten Rahul Dev Burman. »Ryoan-ji« ist 2006 im gleichnamigen Kloster in Kyoto entstanden und bezieht sich sowohl auf den dortigen Zen-Garten als auch auf John Cage. Japanische Haiku (Gedichte in siebzehn Silben, unterteilt in 5,7,5) bilden die Form meines Zyklus »Als Wahrzeichen eine Tomate«. Siebzehn Miniaturen entwickelt aus Bildtiteln von Paul Klee. Abgerundet werden die Japan-Bezüge durch Dave Brubecks »Koto Song«.
Ein Fragment des live-Mitschnitts meiner Suite »Transluzenz« eröffnet die erste Seite von »Haupt- und Nebenstücke vol II« und gleitet in das Arrangement für E-Bass von »Alabama«, einem Stück, das John Coltrane unter dem Eindruck der rassistischen Ausschreitungen der 1960er Jahre geschrieben hat. Der Bass von Roman Fuchß bleibt weiter präsent in »Les Adrets«, einem atmosphärischen live-Mitschnitt für Saiteninstrumente, Glockenspiel und Aufnahmen von Tautropfen im Morgengrauen nahe Grenoble. Die A-Seite klingt aus mit einer Komposition für Streichorchester, die ich 2019 im armenischen Kloster Marmaschen entworfen habe.
Die B-Seite enthält zwei längere Kompositionen: das Zwölftonstück »Von goldenen Träumen schwer« bezieht sich auf ein Gedicht von Friedrich Hölderlin, das 15-minütige »Ryoan-ji II« auf den gleichnamigen Zen-Garten in Kyoto, der bereits John Cage inspirierte.
»Haupt- und Nebenstücke vol III« präsentiert eine Auswahl meiner Kompositionen für Klavier.
1995 entstand meine erste Produktion im Kölner Loft: Die Bonner Pianistin Susanne Kessel spielte neben Kompositionen von Cage, Satie, Schubert und Manfred Niehaus meinen Klavierzyklus »Blau« ein. Mit dem Titel »Blau« verbinden sich dabei vielfältige Assoziationen: Yves Klein, Derek Jarman, der Blues, Henri Matisse, ein Vollrausch etc. Aus diesem Zyklus stammen die beiden Stücke »Xlendi« und »Petrolio«. »Xlendi« ist entstanden in dem gleichnamigen kleinen Ort auf Gozo, »Petrolio« bezieht sich auf Pier Paolo Pasolini. Das bei dieser Produktion verwendete Mehrspurverfahren, bei dem mehrere Mikrophone in unterschiedlichen Raumpositionen und Entfernungen zum Klavier zum Einsatz kommen, erlaubt es, bei der endgültigen Abmischung den Klang sehr differenziert an die musikalische Situation anzupassen. Es lassen sich dabei klangliche Wirkungen erzielen, die z.B. der Totale oder dem Zoom beim Film vergleichbar sind. Als einer der ersten hat der kanadische Pianist Glenn Gould diese Möglichkeiten in seinen Aufnahmen genutzt. Hier wurde vor allem bei »Xlendi« davon Gebrauch gemacht.
»Herr der Mücken« ist ursprünglich eine Komposition für 2 Gitarren und 2 Celli (die wie die Gitarren auf dem Schoß gehalten werden). Bei diesem Stück werden die Tonhöhen nach und nach durch Schläge mit einer Fliegenpatsche ersetzt. »Herr der Mücken II« wurde unter Verwendung des Bösendorfer Computerflügels der Musikhochschule Karlsruhe im April 1995 eingespielt wurde. Das damals technisch komplett neue Verfahren ermöglichte eine besondere Art der Arbeitsteilung: Während der Flügel selbständig den vorher von Susanne Kessel eingespielten Klavierpart wiedergab, konnte die Pianistin auf dem geschlossenen Flügeldeckel (ähnlich wie in Cages »The Wonderful Widow of Eighteen Springs«) den Rhythmus hinzuklopfen. Im Verlauf des Stückes verschieben sich auch hier die Gewichte: Der Klavierpart mit seinen genau bestimmten Tonhöhen tritt allmählich zurück, der Rhythmus aber wird immer dichter und gewinnt mit seinem geräuschhaften Charakter schließlich die Oberhand.
Das Stück »Double« entstand 2024 für Susanne Kessels Projekt »Freedom«, für das sie Komponisten aus aller Welt einlud, ein Stück zum Thema Freiheit zu schreiben. Ihre Einspielung erscheint hier erstmals. »Double« bezieht sich auf Schuberts »Der Doppelgänger«.
»Archangelos« wurde wie »Blau« ebenfalls 1995 im Kölner Loft aufgenommen, diesmal live im Konzert des Russisch-Deutschen Komponistenquartetts (Manfred Niehaus und ich aus Köln, Alexei Aigui und Ivan Sokolov aus Moskau). Es ist die Umsetzung einer graphischen Partitur, die im selben Jahr auf Rhodos entstand. Den Klavierpart spielte Ivan Sokolov.
Mit dem russischen Elektroniker Arkady Marto habe ich im Laufe der Jahre mehrere Duo-CDs veröffentlicht. Das kurze Stück »la luna« ist das Titelstück der gleichnamigen CD von 2008.
In der Neujahrsnacht 2014 kurz nach Mitternacht habe ich in »Bologna« field recordings der Menschenmenge, die die Straße hinunterstürmte, gemacht. Diese Aufnahmen lieferten das Ambiente für meinen Klavierpart.
»upcycling«: Während der Pandemie entwickelte der Pianist Felix Knoblauch ein virtuelles Museum, in dem Gemälde seiner Mutter ausgestellt sind. Man kann in die einzelnen Bilder eintreten und sie erscheinen als dreidimensionale Welt, in der man sich bewegen kann. Immer wenn man ein Bild betritt erklingt Musik. Für jedes Gemälde habe ich eine auf dieses bezogene graphische Partitur entwickelt. Entstanden sind so pro Bild zwei übereinanderliegende Parts für Digitalpiano, deren Verhältnis von Vorder- und Hintergrund sich jeweils in der Mitte des Stückes umdreht. Umgesetzt hat die Partituren Felix Knoblauch selbst. »upcycling« ist eine der vielen Miniaturen.
Die komplette B-Seite besteht aus der Komposition »In lieblicher Bläue« auf einen Text von Friedrich Hölderlin, die hier erstmalig veröffentlicht wird. Eingespielt habe ich den Klavierpart in der Nacht, bevor das alte, nicht restaurierbare Piano meines Künstlerkollegen Peter Hölscher zerstört und entsorgt wurde. Ähnlich wie in afrikanischer Musik oder dem Blues waren der Geräuschanteil und die Artefakte im Klang des alten Instruments für mich bei diesem Stück gerade interessant. »In lieblicher Bläue« ist einer von Hölderlins ungewöhnlichsten Texten, uns überliefert von Wilhelm Waiblinger. Peter Behrendsen hat die elektronische Hintergrundlinie beigesteuert, eine unserer letzten Zusammenarbeiten vor seinem Tod 2021.
»Meetings With Remarkable Melodies« ist eine Suite mit meinen Bearbeitungen von Musik des Mystikers Georges I. Gurdjieff – gespielt von Klaus Osterloh: Trompete, Michael Pape: Schlagzeug und mir selbst am Rhodes (Gurdjieff-Trio). Eine Auswahl der CD-Aufnahmen von 2015 wurde für die Vinyl-Edition neu gemastert.
- LiederBook Vol 1, A-Seite
- LiederBook Vol 1, B-Seite
- LiederBook Vol 2, A-Seite
- LiederBook Vol 2, B-Seite
- LiederBook Vol 3, A-Seite
- LiederBook Vol 3, B-Seite
- LiederBook Vol 4, A-Seite
- LiederBook Vol 4, B-Seite
- LiederBook Vol 5, A-Seite
- LiederBook Vol 5, B-Seite
- LiederBook Vol 6, A-Seite
- LiederBook Vol 6, B-Seite
- Haupt-und Nebenstücke, A-Seite
- Haupt-und Nebenstücke, B-Seite
- Haupt-und Nebenstücke vol II, A-Seite
- Haupt-und Nebenstücke vol II, B-Seite
- Haupt-und Nebenstücke vol III, A-Seite
- Haupt-und Nebenstücke vol III, B-Seite
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